Wirtschaft
Das erste Quartal stand ganz im Zeichen des russischen Einmarsches in die Ukraine und der damit in Verbindung stehenden möglichen Auswirkungen auf die Konjunktur. Die führenden Wirtschaftsindikatoren, vor allem in Europa, haben begonnen, sich abzuschwächen. Auch die vom IFO Institut erhobenen Zahlen zum Wirtschaftsklima und zu den Wirtschaftserwartungen sind bereits wieder rückläufig.Aufgrund des Ukraine-Kriegs, der Beeinträchtigungen des Welthandels und der massiven Sanktionen gegen Russland haben sich die Aussichten für eine schnelle Erholung der Wirtschaft deutlich eingetrübt. Zudem stellen Russland und die Ukraine weltweit wichtige Lieferanten für eine Vielzahl von Rohstoffen dar. Infolge des Konflikts sind Produktion und Lieferung zumindest teilweise ins Stocken geraten, was die angespannte Situation bei den Rohstoffpreisen noch verschärft und den Inflationsdruck weiter erhöht hat.Die veränderten Rahmenbedingungen, insbesondere der deutliche Anstieg der Inflation, führten auch zu einem Richtungswechsel bei den Notenbanken. Während die akkommodierende Politik zur Unterstützung der wirtschaftlichen Erholung nach einem Pandemieende zunächst noch Priorität hatte, musste diese nun angepasst werden. |
IFO-Indizes schwächen wieder ab
Inflationsdruck bleibt stark
Aktien
Nachdem die Aktienmärkte ganz zu Beginn des neuen
Jahres zunächst noch stabil waren, zeigten sich bereits
Mitte Januar erste Schwächetendenzen, als sich die
Wachstumserwartungen reduzierten und sich die Rhetorik
der Zentralbanken änderte. Mit dem Einmarsch der
russischen Armee in die Ukraine am 24. Februar 2022
verschärfte sich die Situation am Aktienmarkt
insbesondere in Europa deutlich. US-Indizes konnten sich
in dieser Phase deutlich besser behaupten, was sicherlich
auch der geringeren wirtschaftlichen Verflechtung und der
grösseren Entfernung zu Russland und der Ukraine
geschuldet war.
Nachdem sich der erste Schock, der durch die Invasion der
Russen in die Ukraine entstanden war, gelegt hatte, kam es
zu einer massiven Erholungsphase an den Aktienmärkten.
Angesichts des doch veränderten fundamentalen Umfelds
bleibt abzuwarten, ob diese hinsichtlich Ausmass und
Geschwindigkeit so gerechtfertigt war.
Aktienmarktentwicklung
Anleihen
Der Kurswechsel der Notenbanken, insbesondere der US-Notenbank zeichnete sich bereits im Dezember 2021 ab
und machte deutlich, dass vorerst mit einer deutlich
restriktiveren Geldpolitik zu rechnen ist. Die gestiegenen
Inflationsraten im laufenden Jahr trugen dazu bei, dass
sich diese Tendenz noch verstärkte. Wurden zu Beginn des
Jahres nur vier Zinserhöhungen erwartet, waren es zum
Ende des Quartals bereits sieben oder acht.
Entsprechend haben sich auch die Anleiherenditen
deutlich nach oben bewegt und sind aus ihrer
Handelsspanne der letzten 12 Monate ausgebrochen.
Anleiherendite US & Deutschland
Ausblick
Da aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen keine
schnelle Entspannung zu erwarten ist, gehen wir davon
aus, dass die Volatilität an den Finanzmärkten zunächst
noch auf einem höheren Niveau bleiben sollte.
Die Folgen des Kriegs in der Ukraine und die Suche nach
erhöhter Sicherheit geben uns Hinweise auf relevante
Investitionsthemen. Das Thema der Energiesicherheit
spielt der Erneuerbaren Energie und dem Thema
Energieeffizienz in die Hände, wodurch sich sehr gute
Investitionsmöglichkeiten ergeben könnten.
Auf der Anleihenseite erwarten wir in den kommenden
Monaten weiter steigende Renditen
AKTIENMÄRKTE |
Wertentwicklung seit Jahresbeginn |
---|---|
MSCI Welt Index (USD) | -5.5% |
SMI – Swiss Performance Index (CHF) | -5.5% |
Euro Stoxx 50 (EUR) | -9.2% |
DAX (EUR) | -9.3% |
ANLEIHENMÄRKTE |
Wertentwicklung
|
---|---|
Bloomberg Barclays Global Bond Index | -6.2% |
Bloomberg Barclays Euro Aggregate | -5.4% |
Bloomberg Barclays Euro Government | -5.3% |
Bloomberg Barclays Euro Corporates | -5.0% |
ALTERNATIVE ANLAGE |
Wertentwicklung
|
---|---|
Gold (USD, pro Unze) | +5.9% |
Rohöl (WTI) | +33.3% |
WÄHRUNGEN |
Wertentwicklung
|
---|---|
EUR / CHF | -1.6% |
EUR / USD | -2.7% |
EUR / JPY | +2.9% |
Daten per 31.03.2022 Quellen Bloomberg, MSCI, eigene Darstellungen
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