Unternehmensverantwortung

Wir sind um die Auswirkungen unseres Handelns in alle Richtungen besorgt.

So wie wir andere Unternehmen an ihrem Verhalten messen, möchten auch wir in ethisch-moralischer Perspektive bestehen und unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden. Darunter verstehen wir den Beitrag, den die Arete Ethik Invest für eine nachhaltige Entwicklung leisten kann.

Relevante Aspekte unserer Geschäftstätigkeit

2024 schätzten wir zum vierten Mal die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit quantitativ ab. Dafür nutzen wir die bekannte ESG-Systematik aus dem Angelsächsischen, wonach wir diese in die Bereiche «Umwelt» («E»), «Soziales» («S») und «Führung» («G») aufteilen – wobei die Bereiche untereinander vielseitig vernetzt sind.

Nachhaltige Entwicklung liegt im Fokus der Geschäftstätigkeit bei der Arete Ethik Invest. Was wir mit unserem Produktangebot beitragen können, ist Thema unseres detaillierten Nachhaltigkeitsberichts auf Produktebene, wie zum Beispiel für den PRIME VALUES Growth Fonds:
Download Nachhaltigkeitsbericht

Auswirkungen auf die Umwelt

Der weltweite Verbrauch an natürlichen Ressourcen durch Menschen ist aktuell nicht nachhaltig und die meisten sich daraus ergebenden Schwierigkeiten drohen, sich in Zukunft weiter zu verschärfen.
Noch gibt es wenige verlässliche Methoden, um den Unternehmenseinfluss auf die lokale – ganz zu schweigen von der regionalen oder sogar globalen – Biodiversität zu messen. Aus praktischen Gründen fokussieren wir uns daher auf die Berechnung unserer Treibhausgasemissionen (THGs). Dies ist sachlich zu rechtfertigen, da in unserer Geschäftstätigkeit die negativen externen Effekte in diesem Bereich überwiegen dürften – wir unternehmen zum Beispiel keine grossen Bauprojekte und verursachen nur geringe Stoffflüsse – und da eine Bekämpfung des Klimawandels wiederum Entlastung für viele andere ökologische Problemfelder bringt.

  • Der Ansatz, firmenbezogene THG-Emissionen in drei Verantwortungsbereiche (engl. „scopes“) aufzuteilen, wurde vom World Resources Institute und dem World Business Council for Sustainable Development entwickelt, und ist heute Standard bei der Berichterstattung. Im Verantwortungsbereich 1  (Scope 1) liegen die Emissionen, die wir durch Aktivitäten direkt verursachen. Im Verantwortungsbereich 2 liegen die indirekten Emissionen; Emissionen, die in anderen Unternehmen für unseren Verbrauch, zum Beispiel von Strom, anfallen. Der dritte Bereich umfasst alle nicht energiebezogenen Emissionen, die vor allem bei Lieferanten und Kunden aufgrund der Existenz und der Aktivitäten eines Unternehmens anfallen, zum Beispiel durch Vorprodukte, Verbrauchsgüter bei Lieferanten, Serverkapazität, Produktnutzung und -entsorgung.
  • Da wir an uns selbst hohe Ansprüche stellen, versuchen wir, Verantwortung für alle drei Bereiche zu übernehmen. Aufgrund der geringen Mitarbeiteranzahl verzichten wir auf eine Verifizierung der Daten und des Prozesses durch externe Anbieter und arbeiten dafür mit der Zürcher Stiftung myclimate. Es wird allein durch die Aufzählung oben deutlich, dass die Abschätzung des dritten Verantwortungsbereichs eine grosse Herausforderung darstellt.

Für 2024 haben wir erneut detaillierte Daten zu unserem Energieverbrauch, Pendelverhalten und Geschäftsreisen erfasst, für andere Quellen nutzen wir Erfahrungswerte der Stiftung. Wir verursachten durch unsere Geschäftstätigkeit Emissionen in Höhe von rund 42 Tonnen CO2-Äquivalenten in 2023.

Diese teilen sich wie folgt auf die Quellen auf:

Dies klingt zunächst nach viel, auch pro Mitarbeitenden sind es noch 4.5 Tonnen. Dieser Verbrauch des ganzen Jahres entspricht aber nur den THG-Emissionen eines Flugs einer vierköpfigen Familie in der Economy-Klasse zum Beispiel nach Dubai.

  • Energie und Digitale Dienste stellten im vergangenen Jahr mit 17 Tonnen die grösste Belastung unserer Geschäftstätigkeit dar. Dies reflektiert den grossen Datenverbrauch, den eine moderne Finanzdienstleisterin benötigt.

  • Da wir die Büroräumlichkeiten mieten, haben wir keine Kontrolle über den Heizenergieträger. Den Strom beziehen wir immerhin THG-emissionsfrei zu 100% aus Wasser-, Sonne- und Windkraft.

  • Die Mobilität schlägt mit knapp 12 Tonnen zu Buche. Der Wert setzt sich aus dem Pendelverkehr und den Geschäftsreisen zusammen, für die wir Emissionen zu vermeiden suchen. Nichtsdestotrotz konnten wir aufgrund terminlicher und logistischer Engpässe fünfzehn Flüge nicht vermeiden. Alle Mitarbeitenden sind angehalten, wann immer möglich den öffentlichen Verkehr bzw. die Bahn zu nutzen.

  • Für den Bereich Material und Abfall verlassen wir uns auf Schätzwerte des Methodikpartners.

  • Der Gesamtwert ist zum ersten Mal seit 2021 wieder gestiegen, was an zusätzlichen Mitarbeitenden im Vertrieb und der Kundenbetreuung liegt.

Im Vergleich zu anderen Unternehmen arbeiten wir relativ klimaschonend, was unter anderem an unserem Geschäftsmodell liegt.

Berücksichtigt man aber in absoluten Zahlen, dass unsere Mitarbeitenden auch privat Emissionen verursachen, bekommt die Klimakrise eine andere Bedeutung: Im EU-Durchschnitt werden pro Person 7 Tonnen CO2-Äquivalente emittiert. Sollen unsere gesamtgesellschaftlichen Klimaschutzziele erreicht werden, müsste dieser Wert bei 0.6 Tonnen liegen. Es liegt also noch viel Arbeit vor uns!

Beitrag zur Verbesserung der Umweltauswirkungen

Über die Finanzierung von klimaschützenden Projekten können Unternehmen Verantwortung für ihre nicht einsparbaren THG-Emissionen übernehmen – eine Möglichkeit, die wir gern wahrnehmen. Vom ethischen Aspekt abgesehen, erlaubt dies uns, schon heute auf freiwilliger Basis die gesellschaftlichen Kosten der Emissionen in der Geschäftstätigkeit zu berücksichtigen.

  • Seit 2021 «kompensieren» wir mit der Finanzierung von zertifizierten Projekten von der Stiftung myclimate unsere nicht vermeidbaren Emissionen. Diese Aussage ist nicht unproblematisch, denn wir emittieren THGs; wir achten jedoch darauf, dass die finanzierten Projekte nicht nur hypothetisch positive Wirkung haben, sondern schon heute positive Auswirkungen zeigen.

  • Bei einer solchen Kompensation werden durch uns, den Verursacher, Investitionen in Partnerprojekte finanziert, die dazu dienen, Emissionen an anderer Stelle zu vermeiden. Insbesondere, wenn dies über Ländergrenzen geschieht, ist dies häufig effizient, da ärmere Länder einen grossen technologischen Aufholbedarf haben, was grosse Einsparpotentiale birgt.

  • Tatsächlich kompensieren wir verschiedene Aktivitäten doppelt – über die Geschäftskreditkarte der Zürcher South Pole Carbon Asset Management nach dem gleichen Mechanismus. Dieses immer noch innovative Angebot nutzen wir bereits seit 2012 und möchten es weiterhin unterstützen.

Bestätigung CO2-Projektfinanzierung durch Arete Ethik Invest AG: 

Soziale Aspekte und Fragen der Unternehmensführung

Der Mensch steht im Zentrum des philosophischen Denkens.

  • Arbeitsunfälle zum Beispiel, deren Verhinderung ein zentrales Anliegen der Unternehmensethik ist, sind bei uns kaum vorstellbar.

  • Wir erleben unsere Arbeit als sinnstiftend.
  • Sieben Mitarbeitende sind auch Mitgesellschafter und damit Eigentümer des Unternehmens. Klassische unternehmensethische Anliegen, die aus der wissenschaftlich gut untersuchten Prinzipal-Agent-Problematik entstehen, sind dadurch bei uns entschärft: Unsere Führung ist den verschiedenen Anspruchsgruppen verpflichtet und die verschiedenen Dimensionen von Verantwortlichkeit sind gewahrt.

  • Die weiteren Mitarbeitenden arbeiten im selbst gewählten (Teil)zeitpensen für Arete Ethik Invest.

  • Die Führungsketten sind kurz und unsere Hierarchie ist flach.

  • Niemand verliess freiwillig die Firma, was hinsichtlich der Arbeitsbedingungen für eine hohe Zufriedenheit spricht.

  • Wir spenden jährlich einen angemessenen Beitrag des Vorsteuergewinns an soziale und karitative Institutionen, in den vergangenen Jahren über 3%. Der Entwicklungshilfeorganisation Swissaid haben wir im Sinne einer Unterstützung zivilgesellschaftlichen Engagements über mehrere Jahre hinweg eine Projektunterstützung zugesichert. In 2024 haben wir eine fünfstellige Summe für ein Wasserprojekt in Niger bezahlt. Das Projekt geht über die blosse Infrastruktur von Brunnen und Wasserleitungen in der Region Boboye hinaus: Es fördert die Selbstverantwortung und die Beteiligung der Bevölkerung. So helfen die Dorfbewohnenden aktiv bei der Planung und Umsetzung des Projekts mit. Das stärkt ihr Gemeinschaftsgefühl und ihre Eigenverantwortung. In speziellen Schulungen lernen sie, wie sie die Wasserinstallationen warten und pflegen und richtig nutzen.

Ausblick

Die Transformation zu einem nachhaltigen Leben im Einklang mit der Natur ist auch für uns ein kontinuierlicher Weg, den wir weiter gehen werden.

Wie einige Unternehmen der Finanzbranche haben wir einen eher geringen negativen ökologischen Einfluss, vor allem verglichen mit der wirtschaftlichen und sozialen Wertschöpfung. In unserem Fall fällt als Vermögensverwalter auch die je nachdem problematische Wirkung der Kreditvergabe weg.

Da wir gesamtgesellschaftlich in wenigen Jahren Netto Null-Emissionen erreichen müssen, sind Projekte zur Emissionskompensation langfristig nur ein Teil der Lösung. Wichtiger ist die Emissionsvermeidung allerorten.

Wir wollen weiterhin versuchen, unsere Geschäftsreisen möglichst wenig umweltschädlich zu gestalten, sowie bei den eingekauften Produkten auf soziale und ökologische Aspekte zu achten.

Für Rückfragen oder Anregungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Roman Limacher