ÄNDERUNGEN IM ANLAGEUNIVERSUM

Das Ethik-Komitee hat für das Anlageuniversum der PRIME VALUES Fonds in den vergangenen Monaten unter anderem folgende Entscheidungen getroffen:

Unilever plc (UK) – Aufnahme

Unilever Plc (ISIN GB00B10RZP78) gehört zu den größten Konsumgüterproduzenten der Welt und stellt mehr als 400 verschiedenen Markennamen-Produkte (u.a. Knorr, Dove, Rexona, OMO) in den Bereichen Lebensmittel, Körperpflege und Haushaltsmittel für Endkonsumenten her.

Das Ethik-Komitee kritisierte, dass der Konzern ein großer Verbraucher von Palmöl ist. Bei der jährlichen Auswertung von WWF schneidet Unilever jedoch außerordentlich gut ab: Über 81% des verwendeten Rohstoffes stammt aus Entwaldungsniedrigrisikogebieten (Tendenz steigend), zudem gibt es einen hohe Zertifizierungs- und Transparenzgrad. Grundsätzlich richtet Unilever seine Geschäftstätigkeit glaubhaft und in diversen Bereichen erfolgreich an Nachhaltigkeitskriterien aus und dient somit auf ethisch vertretbare Weise den Bedürfnissen der Gesellschaft. Ausschlusskriterien sind teilweise tangiert, jedoch nicht verletzt. Die bestehenden Kontroversen verhinderten eine Einstufung des Ethik-Komitees über das Prädikat «vertretbar» hinaus.

Ameriprise (USA) – Aufnahme

Das US-amerikanische Unternehmen Ameriprise Financial Inc. (ISIN US03076C1062) bietet über Nordamerika hinaus privaten und institutionellen Kunden Dienstleistungen im Bereich von Vermögensverwaltung, finanzieller Lebensplanung und Vorsorgeoptionen an. Das Stakeholderkonzept beinhaltet zwar keine Wesentlichkeitsanalyse, ist aber umfassend, klar ethisch motiviert und wird für eine adäquate Nachhaltigkeitsstrategie genutzt. Der Umgang mit Nachhaltigkeitskriterien im Anlagegeschäft überzeugt mit hohen Standards und die Geschäftspolitik hat sich v.a. in Bezug auf Kundenfreundlichkeit als glaubwürdig erwiesen.

Das Ethik-Komitee hat Ameriprise mit dem Prädikat „positiv“ ins Anlageuniversum aufgenommen.

TOP-PERFORMER SEIT JAHRESBEGINN

Die Aktie von SAP (ISIN DE0007164600) hat seit Jahresbeginn mitunter den besten Performancebeitrag für die Fonds generiert und seither in EUR um über 35.9 % zugelegt (Stand 31.08.2023).

Der deutsche Softwarehersteller SAP erwirtschaftete in 2022 mit über 111‘000 Mitarbeitenden weltweit einen Umsatz von knapp EUR 30.8 Mrd. SAP ist damit der größte außeramerikanische Softwarehersteller. Der Konzern entwickelt Software (Buchführung, Controlling, Vertrieb, Einkauf, Produktion, Lagerhaltung, Personalwesen), welche Unternehmen bei der Optimierung durchgängiger Geschäftsprozesse unterstützt. Beinahe 90 Prozent der weltweiten Finanz- und Warenströme laufen heute über ein SAP-System.

Das Umsatzmodell wurde in den letzten Jahren vom eher volatilen Softwarelizenzgeschäft zu wiederkehrenden Clouderlösen angepasst. Im Jahr 2025 sollen die Clouderlöse sogar 60 % der gesamten Umsatzerlöse betragen. Durch die Einbettung der generativen künstlichen Intelligenz (KI) in die Cloudlösungen dürfte SAP künftig auch stärker von diesen neuen Verfahren profitieren können.

Die Berichterstattung zum zweiten Quartal zeigte, dass der Lizenzumsatz die Markterwartung übertraf. Die Cloud-Umsätze sind bis auf das Segment der Verkaufsmanagementsysteme Fieldglass gegenüber dem Vorjahr solide angestiegen, wenngleich das Cloud-Wachstumsziel für das Gesamtjahr 2023 etwas gesenkt wurde. Unsere Portfolio-Manager sehen auf Basis des aktuellen Aktienkurses weiteres Potenzial.

SAP SE - Aktienkurs (in EUR):

Aktienchart Waters Corporation

Quelle Grafik: Bloomberg

Aus dem Ethik-Komitee

"Luxus ist, was sich nur wenige leisten können"

[Wolfgang Mocker, deutscher Journalist]

Ein Gürtel, mehr wert als die derzeit in Deutschland diskutierte Grundsicherung armutsgefährdeter Kinder; eine Tasche, teurer als ein Kleinwagen; eine Jogginghose, den Otto Normalverdiener mit seinem gesamten Monatslohn nicht kaufen könnte. Kann das ethisch sein? Manch einer mag ob dieser Beispiele verleitet sein, diese Frage mit einem klaren „Nein“ zu beantworten. Dass sie jedoch vielschichtiger ist, zeigte die Diskussion des Ethik Komitees und seiner Gäste in der letzten Sitzung.

Kunst oder Klunker?

Luxusgüter haben eine enorme gesellschaftliche Spaltungskraft. Sie zeigen mal in dezenten, mal in auffälligen Symbolen, wer dazugehört und wer nie dazu gehören wird. Hat nicht eine Tasche gefertigt vom örtlichen Sattler, nach Maß und Geschmack des Käufers, die gleiche Qualität? Jedoch ohne Label und ohne zu spalten? Aber wüssten Sie, wo in Ihrer Nachbarschaft der nächste Sattler zu finden ist, der Handtaschen fertigt? Dies aber ist ein gesellschaftlicher Beitrag, den die Luxusindustrie leisten kann: Sie pflegt Handwerke, die im Zuge der Massenfertigung überwiegend ersetzt wurden, eben weil sie teuer sind. Langlebigkeit zeichnet diese handwerklichen Produkte aus, die oftmals Erbstücke oder gar Investitionsgüter sind und damit ökologisch nachhaltiger als ihre Fast-Fashion Pendants, die nach kurzer Zeit im Müll landen. Ökologisch also top, sozial flop? So einfach ist es nicht.

50 000 Alligatoren

….plant ein Modeproduzent in einer Farm zu halten, um deren Häute zu gewinnen. Dass dies kaum den natürlichen Lebensbedingungen der Tiere gerecht werden kann, lässt sich vermuten, von der möglichen Brutstätte der nächsten Zoonose oder gar Pandemie einmal abgesehen. Ist das wirklich notwendig? Diese Frage gilt jedoch auch für das Luxusgut des kleinen Mannes: die globale Fleischproduktion ist weder artgerechter noch pandemiesicherer. Und wohl kaum notwendiger. Ist der Luxus von vielen gerechtfertigter als der Luxus von wenigen? Warum sollte man sich nicht etwas Besonderes leisten dürfen, wenn die Finanzmittel vorhanden sind? Doch wo hört leisten auf, wo beginnt die Abhängigkeit des eigenen Selbstwertes von Marken und Symbolen? Nutzt der Luxus dem Kunden oder schadet er ihm gar? Sollte nicht jede und jeder seine Ausgaben so gestalten, wie es ihr und ihm passend erscheint?

Der schmale Grat

Ist Definition von Nachhaltigkeit bereits komplex, so zeigen die vielen Fragezeichen hier die Extreme, zwischen denen sich Unternehmen der Luxusgüterindustrie bewegen. Sie stehen vor den gleichen Herausforderungen wie andere Branchen und tragen darüber hinaus umso mehr gesellschaftliche Verantwortung. Nicht immer können sie ihr gerecht werden. Das Ethik Komitee entschied, einige dieser Unternehmen ins Anlageuniversum aufzunehmen. Als ethisch positiv oder gar hochwertig wurde dabei keines beurteilt. Das Zitat von Wolfgang Mocker geht übrigens noch weiter: „Luxus ist, was sich nur wenige leisten können: z.B. auf jeden Luxus zu verzichten.“

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