Änderungen im Anlageuniversum

Das Ethik-Komitee hat für das Anlageuniversum der PRIME VALUES Fonds in den vergangenen Monaten unter anderem folgende Entscheidungen getroffen:

Billerud (SE) – Aufnahme

Der schwedische Konzern Billerud AB (ISIN SE0000862997) produziert und vertreibt Papier sowie Holzfaser-basiertes Verpackungsmaterial v.a. für die Nahrungsmittelindustrie in mehr als 100 Ländern. Mit der Holzverarbeitung agiert das Unternehmen am Anfang der industriellen Wertschöpfungskette und zielt auf 100% rezyklier- resp. abbaubare Papiere und Kartons. Die Wertschöpfungskette wird von Beschaffung (Holz nur aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern; für jeden genutzten Baum wird ein neuer gepflanzt u.a.m.) über Produktion (z.B. Suche nach Ersatz belastender Chemikalien; Biodiversität an Standorten) bis zum Vertrieb (z.B. Transport möglichst auf der Schiene) wo immer möglich optimiert. Das Ethik-Komitee vergibt dem Unternehmen insgesamt eine „positive“ Gesamtbeurteilung.

LVMH (FR) – Ausschluss

LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton SE ist Branchenführer der Luxusgüterindustrie (Rechte an 75 verschiedenen Marken, als weltweit einziges Unter-nehmen in allen 5 Luxussektoren vertreten) und das wertvollste börsennotierte Unternehmen Frankreichs. Der Konzern hat ausgewählte Aspekte der Nachhaltigkeit bereits integriert. Diese Bemühungen wirken jedoch oft noch punktuell und auch im Bereich Governance lässt das Unternehmen eine klar nachhaltige und divers ausgerichtete Stoßrichtung vermissen. Insgesamt zeichnet sich eine beginnende Orientierung in Richtung Nachhaltigkeit ab - inwieweit diese konsequent und erfolgreich umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Keines der Ausschlusskriterien (Alkohol- und Tabakumsatz, Tierwohl, Menschenrechte u.a. betr. Edelsteinen) ist einzeln ausschlussrelevant. Die Akkumulation von Ausschlusskriterien, die indirekt tangiert werden und die noch zu wenig profilierten Nachhaltigkeitsansätze veranlassten das Ethik-Komitee, LVMH aus dem Anlageuniversum auszuschliessen.

Top-Performer seit Jahresbeginn

Die Aktie von ABB Ltd (ISIN CH0012221716) hat seit Jahresbeginn mitunter den besten Performancebeitrag für die PRIME VALUES Fonds generiert und seither in CHF um über 35 % zugelegt (Total Return, Stand 31.05.2024).

Der in der Schweiz domizilierte, global tätige Energie- und Automatisierungstechnikkonzern produziert und unterhält Elektrifizierungs-, sowie Antriebs- und Automatisierungslösungen. In 2023 erzielte der Konzern mit ca. 107‘000 Mitarbeitenden einen Umsatz von USD 32,2 Mrd. Das Geschäftssegment „Elektrifizierung“ erstellt Produkte, die für einen sicheren, intelligenten und nachhaltigen Stromfluss von der Unterstation bis zur Steckdose sorgen. Das Segment „Motion“ produziert Antriebe, Motoren, Generatoren und weitere Lösungen, die eine kohlenstoffarme Zukunft für Industrie, Städte, Infrastruktur und Verkehr ermöglichen. Im Segment Prozessautomatisierung wird eine breite Palette von branchenspezifischen, integrierten Automatisierungs-, Elektrifizierungs- und Digitalsystemen für die Prozessindustrie entwickelt.

Die Auftragseingänge für die Bereiche Elektrifizierung und Motion stehen auf einem Allzeithoch. Unsere Portfolio-Manager halten ein nachhaltiges Wachstum im Elektrifizierungsbereich mit weiteren Margenverbesserungen für wahrscheinlich. Die meisten Segmente weisen eine robuste Nachfrage auf, sogar im schwächeren Automatisierungssegment könnte die Talsohle erreicht sein.

Aktienchart Waters Corporation

Quelle Grafik: Bloomberg

Blinde Flecken in der Wahrnehmung von Unternehmensprofilen

Das irische Unternehmen Icon plc verfasst auf Auftrag klinische Studien. Unsere Anlagefonds sind in diesen Titel investiert, handelt es sich doch um ein wertvolles Geschäftsmodell, das die Entwicklung von Medikamenten befördert. Nun hat das Ethik-Komitee die wiederholte Analyse dieses Unternehmens in seiner letzten Sitzung zurückgestellt. Wie ist es dazu gekommen

Kritik am Markt für klinische Studien
Die Arbeit der Clinical Research Organisation (CRO) ist für die medizinische Entwicklung von zentraler Bedeutung. Icon ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen, hat zunehmend ESG-Kriterien in die Geschäftspolitik integriert, erhält steigende Ratings von Research-Anbietern und es sind keine Kontroversen zu diesem Unternehmen bekannt. Die skeptische Reaktion des Ethik-Komitees war nicht absehbar, beruht aber offenbar auf Kritik am Geschäftsmodell pharmazeutischer Entwicklung, die in Spezialistenkreisen nicht mehr ignoriert werden kann.

Gründliche Untersuchungen von klinischen Studien der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Integrität vieler Studien nicht überzeugt. Gemäss Richard Van Noorden (Nature, Volume 619, 2023, S. 454-458) werden bis zu einem Viertel dieser Studien viel zu schnell erstellt und bisweilen wird mit gefälschten Daten gearbeitet. Vermutlich ist eine erhebliche Beschleunigung bei der Medikamentenentwicklung dafür mitverantwortlich. Darunter leidet die Qualität der Studien und letztlich gereicht dies auch zum Nachteil der Patienten und Konsumenten. Sollten solche Vorwürfe zutreffend sein, ist es auch in ethischer Hinsicht geboten, das Vorgehen von Clinical Research Organisationen im Markt für klinische Studien zu hinterfragen.

Entscheidung steht noch aus

Die Expertise unseres Ethik-Komitees hilft uns dabei, blinde Flecken in der gesellschaftlichen Wahrnehmung zu identifizieren. In der breiten Öffentlichkeit ist bisher nichts Kritisches am Geschäftsmodell für klinische Studien ins Bewusstsein getreten. Wir können nun frühzeitig auf eine Entwicklung reagieren, die uns im Detail noch nicht klar ist. Wir tun, was wir in solchen Fällen tun können: Wir eröffnen einen Dialog mit Icon, stellen Fragen und erwarten eine Antwort.

Von dieser Antwort hängt es ab, ob wir weiter guten Willens in Icon investieren können. Wie stellt das Unternehmen die Integrität seiner klinischen Studien sicher? Wie geht Icon mit den Stakeholdern Patienten (sei es, dass sie sich an Studien beteiligen oder Medikamente konsumieren) und Mitarbeitenden (beschränkte Arbeitsbedingungen) um? Opfert Icon Studien-Qualität der Beschleunigung in der Medikamenten-Entwicklung? Drückt die Forderung nach Shareholder-Value so sehr, dass die medizinische Versorgung in Gefahr gerät? Icon wird bei Arete in Zukunft auf dem Prüfstand bleiben.

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