ÄNDERUNGEN IM ANLAGEUNIVERSUM
Das Ethik-Komitee hat für das Anlageuniversum der PRIME VALUES Fonds in den vergangenen Monaten unter anderem folgende Entscheidungen getroffen:
Getlink SE (Transport, Frankreich) – Aufnahme
Die Getlink Gruppe (ISIN: FR0010533075) hat die Konstruktion, Finanzierung und seit 1994 auch den Betrieb und Unterhalt des Eisenbahntunnels zwischen Frankreich (Calais) und England (Folkestone) übernommen. Jedes Jahr nutzen über 21 Mio. Passagiere diesen sicheren, modernen und umweltfreundlichen Verkehrsweg.
Bereits beim Bau des Tunnels wurden Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt, die seit Betriebsbeginn laufend angepasst und optimiert wurden. Das Unternehmen erfüllt seinen Auftrag in Übereinstimmung mit ökologischen und sozialen Vorgaben der beteiligten Länder. Das Ethik-Komitee nimmt das Unternehmen mit einer positiven Gesamtbeurteilung ins Anlageuniversum auf.
Siemens AG (Industrie, Deutschland) – Ausschluss
Die Siemens AG (ISIN: DE0007236101) produziert Systeme zur Energieerzeugung, der medizinischen Diagnose, Lösungen für industrielle Infrastruktur sowie für Privatkunden (Elektroinstallationstechnik, Hörgeräte, u.a.m.).
Das traditionsreiche Technologieunternehmen, sticht einerseits durch eine gute Corporate Governance und gutes Mitarbeitermanagement hervor. Andererseits überschatten teils schwere Kontroversen diese guten Ansätze. Verschiedene Produkte werden im Rahmen von Dual-Use-Verwendung auch in kritischen Bereichen eingesetzt, so z.B. Druckpumpen und digitale Systeme die auch beim Fracking Einsatz finden, Antriebssysteme unter anderem für U-Boote und weitere Elektro-Lösungen exklusiv für das US-Militär. Weiterhin verkauft Siemens Turbinen und Generatoren an Atomkraftanlagen (Conventional Island). Obwohl diese Kriterien einzeln nicht ausschlussrelevant sind, legt ihre Kumulation nahe, dass Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung nicht genügend in der Unternehmenspolitik verankert sind. Das Ethik-Komitee schliesst Siemens deshalb aus dem Anlageuniversum aus.
TOP-PERFORMER SEIT JAHRESBEGINN
Die Aktie von Encompass Health Corporation (ISIN: US4219243098) hat trotz der starken Korrektur im März seit Jahresbeginn mitunter den stärksten Performancebeitrag für die Fonds generiert und 6% zugelegt (Stand: 29.05.2020).
Encompass Health Corporation (EHC) ist in den USA Marktführer im Bereich der stationären Rehabilitation und verfügt über ein Netzwerk von Heimpflege- und Hospiz-agenturen. 60% liegen in einem Umkreis von 30 Meilen um stationäre Rehabilitationseinrichtungen wie Krankenhäuser und Institutionen, die auf neurologische Traumata spezialisiert sind. Die konsequenten Investitionen des Unternehmens in Qualität und Technologie machen es zu einem der führenden Anbieter von stationären Rehabilitationsdiensten und ermöglichen es dem Unternehmen, Patienten mit Akuterkrankungen zu geringeren Kosten zu behandeln und gleichzeitig qualitativ bessere Ergebnisse als seine Konkurrenten zu erzielen. Das Unternehmen profitiert zudem von dem aus der demografischen Entwicklung in den USA begründeten Klientenwachstum.
Aufgrund dieser Dynamik denken unsere Fondsmanager, dass Encompass das Potenzial für eine überdurchschnittliche Rendite besitzt und zudem ein gutes ethisch-nachhaltiges Profil aufweist. Die Leistung des Unternehmens in den nächsten 12 Monaten wird von seiner Fähigkeit abhängen, die COVID-19-Störfaktoren auf dem breiteren Gesundheitsmarkt zu bewältigen. Bis jetzt ist es dem Unternehmen allerdings gelungen, seinen normalen Geschäftsbetrieb mit nur geringfügigen Unterbrechungen der Aktivitäten fortzusetzen.

AKTUELLES AUS DEM ETHIK-RESEARCH
Vier Fragen an Marlene Waske
Marlene Waske, Ethik-Analystin, Ph.D. in Verhaltensökonomie, M.A. in Ethnologie, Diplom in Volkswirtschaftslehre und Ausbildung zur Bankkauffrau. Sie begleitete verschiedene Forschungsprojekte zu entwicklungspolitischen Themen, darunter Regenwaldschutz sowie Gesundheitspolitik.
Nach mehrjähriger Tätigkeit als Ethik-Analystin für die PRIME VALUES Fonds nehmen Sie nun zusätzlich eine Tätigkeit als Nachhaltigkeits-Expertin auf. Was genau wird Ihre zukünftige Funktion sein?
Ab September 2020 werde ich zusätzlich Nachhaltigkeitsbeauftragte für den Landkreis Dahme – Spreewald (Brandenburg). Meine Arbeit wird zum einen die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in den Verwaltungsablauf umfassen, zum anderen werde ich den Landkreis und seine Partner bei der Organisation einer internationalen Naturausstellung in der Lieberoser Heide unterstützen. Die Ausstellung verknüpft dabei Aspekte der biologischen Vielfalt mit nachhaltiger Regionalentwicklung und der Konversion von ehemals militärisch genutzten Flächen.
Sie werden uns glücklicherweise im Ethik-Research für die PRIME VALUES Fonds erhalten bleiben. Welche Erkenntnisse aus Ihrer Dissertation haben Sie bei dieser Arbeit in den vergangenen Jahren nutzen können?
In meiner Dissertation habe ich unter anderem unter-sucht, ob die Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe Menschen in ihrer Entscheidung zwischen einem gesunden und einem ungesunden Getränk beeinflussen kann. Und tatsächlich war dies unter bestimmten Voraussetzungen der Fall. Dies hat mich besonders für die Analyse von Lebensmittelkonzernen sensibilisiert, denn es zeigt, dass wir Menschen in dieser Hinsicht manipulierbar sind. Geschicktes Marketing kann soziale Identität gezielt für Unternehmensziele ansprechen. Das ist mit sozialer Verantwortung eines Unternehmens meines Erachtens kaum vereinbar.
„Nachhaltigkeit“ ist kein geschützter Begriff. Jede und Jeder kann damit anstellen, was sie oder er will. Worauf kommt es Ihnen persönlich an?
Für mich bedeutet nachhaltiges Wirtschaften das besonnene Abwägen von vielfältigen Zielen: in wie weit schöpft ein Unternehmen seine Möglichkeiten aus, um einen Beitrag zur Gesellschaft von Morgen zu leisten? In der Analyse merkt man recht schnell, ob Schlagworte, Absichtserklärungen oder Ad-Hoc Maßnahmen gezielt vermarktet werden, oder ob ein Unternehmen glaubhaft versucht, langfristige Ziele im Sinne einer vielfältigen Nachhaltigkeit zu erreichen. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass Unternehmen noch mutiger offen kommunizieren, wenn sie ihre (Nachhaltigkeits-)Ziele eben nicht erreichen. Was waren die Ursachen, was kann das Unternehmen selbst und was können andere davon lernen? Es ist ja nicht so, als hätte jedes Unternehmen eine Patentlösung für nachhaltiges Wachstum in der Schublade und wäre nur Unwillens, sie zu nutzen. Von einem gewissen „crowd-learning“ könnten verschiedenste Stakeholder profitieren.
Sie haben unsere letzte Analyse von Siemens verfasst. Können Sie den negativen Entscheid des Ethik-Komitees (S.1) nachvollziehen?
Ja, und leider ja. Zwei kluge Köpfe voller Tatendrang im Jahr 1948 in einem Berliner Hinterhof. Was wie die Beschreibung eines modernen Start-ups klingt, war auch der Beginn von Siemens, wenn auch unter anderen Vorzeichen. Umso ernüchternder ist es, dass dieser Idealismus heute nicht in eine effektive Nachhaltigkeitsstrategie umgesetzt wird. Formell ist Siemens mit internen Institutionen gut aufgestellt, doch die Vielzahl der Kontroversen stellt die tatsächliche Entscheidungskraft dieser Institutionen in Frage. Gerade große, systemrelevante Unternehmen sind gefragt, ihr Potential zur Lösung ökologischer und sozialer Herausforderungen auszuschöpfen. Aber hier zeigen sich auch die Vorteile der Bewertung durch ein Komitee: wenn sich Beinahe-Überschreitungen diverser Grenzen häufen, wie bei Siemens, legitimiert eine Diskussion mit verschiedensten Experten meines Erachtens auch hier eine Entscheidung zum Ausschluss oder Verbleib stärker, als wenn eine einzelne Analystin darüber befindet.
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