Wirtschaft

Bei der Arbeitslosenquote in Amerika zeigten die letzten Daten einen leichten Anstieg auf 3.8 Prozent. Bereits seit Anfang 2022 liegt der Wert jedoch unter der Marke von 4.0 Prozent und damit auf sehr niedrigem Niveau. In Europa hat sich die Quote im Quartalsverlauf sogar leicht reduziert. Die Arbeitsmarktdaten werden von den Notenbanken genau verfolgt, da ein robuster Arbeitsmarkt den Preisanstieg verstärken kann.

Die Zinserhöhungen scheinen nach wie vor nur geringe Auswirkungen auf den angespannten Arbeitsmarkt auf beiden Seiten des Atlantiks zu haben.

Der Frühindikator für den Dienstleistungssektor in Deutschland ist zuletzt wieder leicht gestiegen, blieb aber unter der wichtigen Marke von 50 Punkten. In Frankreich hat der Gradmesser für den Dienstleistungssektor weiter nachgegeben. Aktuell befinden sich die meisten wichtigen Frühindikatoren in Europa im wenig optimistischen Terrain unter der 50 Punkte-Marke, was auf eine weitere Wachstumsabschwächung hindeutet.

Arbeitslosigkeit bleibt niedrig

Eurozone: Frühindikatoren weiter schwach

Aktien

Nach den erfreulichen Kursanstiegen an den Finanzmärkten im zweiten Quartal, welche auf die guten Quartalsergebnisse der Unternehmen sowie die rückläufigen Inflationszahlen zurückzuführen waren, legten die Aktien im Juli nochmals zu, bevor sich dann im August und September Ernüchterung unter den Anlegern breit machte.

Der Ölpreis (Brent) stieg im Quartalsverlauf von unter 80 USD zwischenzeitlich auf über 90 USD pro Barrel an. Der Auslöser waren die Angebotskürzungen seitens Saudi-Arabien und Russland, die bei unverändert starker Nachfrage Wirkung zeigten.

Die anhaltende Schwäche bei wichtigen Wirtschaftsindikatoren sowie beim Konsumentenvertrauen, vor allem in Europa, ließ die Risikoaversion unter den Investoren wieder ansteigen. Als Reaktion darauf fielen die Aktienkurse und gaben einen Großteil der Gewinne, die in den letzten vier Monaten aufgelaufen waren, wieder ab.

Aktienmarktentwicklung – USA und Europa 

Anleihen

Die restriktive Geldpolitik der Zentralbanken wurde auch im vergangenen Quartal unverändert fortgesetzt.

Die EZB erhöhte die Zinssätze im September auf 4 (Einlagenfazilität) bzw. 4,5 Prozent (Hauptrefinanzie­rungsgeschäfte), nachdem die Fed beschlossen hatte, eine Pause im Zinserhöhungszyklus einzulegen um die Zinsen bei 5,25 bzw. 5,5 Prozent zu belassen. Allerdings stellte die US-Notenbank eine weitere Zinserhöhung noch in diesem Jahr in Aussicht.

Als Reaktion darauf begannen die Renditen längerfristiger Anleihen wieder zu steigen, da die Marktteilnehmer, entsprechend den Aussagen der Notenbanken, nun keine schnellen Zinssenkungen mehr erwarten.

Staatsanleiherendite Deutschland

Ausblick

Die Befürchtungen, dass sich die Konjunktur in den kommenden Monaten abschwächen könnte, sind wieder in den Vordergrund gerückt. Die angestiegenen Anleiherenditen erhöhen den Druck sowohl auf die Unternehmen, als auch auf die Konsumenten, was zu einer steigenden Arbeitslosigkeit und rückläufigen Inflationsraten führen sollte.

Sollten sich diese Effekte einstellen, werden die Zentralbanken die Zinssätze wahrscheinlich nicht weiter oder nur noch geringfügig erhöhen.

Bisher haben sich die ansteigenden Zinsen, insbesondere in den USA, allerdings noch nicht bzw. nicht merklich auf die Wirtschaft und die Arbeitslosigkeit ausgewirkt, weshalb von einer längeren Beibehaltung des aktuellen Zinsniveaus auszugehen ist. Wir erwarten, dass sich im letzten Quartal, sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen, eine erhöhte Volatilität zeigen wird.

AKTIENMÄRKTE

seit 31.12.2022
MSCI Welt Index (USD) +11.5%
SPI – Swiss Performance Index (CHF) +4.6%
Euro Stoxx 50 (EUR) +13.4%
DAX (EUR) +10.5%

ANLEIHENMÄRKTE

seit 31.12.2022
Bloomberg Barclays Global Bond Index -1.4%
Bloomberg Barclays Euro Aggregate +0.6%
Bloomberg Barclays Euro Government -0.1%
Bloomberg Barclays Euro Corporates +2.5%

ALTERNATIVE ANLAGE

seit 31.12.2022
Gold (USD, pro Unze) +1.4%
Rohöl (WTI) -12.2%

WÄHRUNGEN

seit 31.12.2022
EUR / CHF – 1.3%
EUR / USD – 1.9%
EUR / JPY +12.2%

Daten per 29.9.2023, Quellen Bloomberg, MSCI, eigene Darstellungen

IHRE ANSPRECHPARTNER

Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Angaben dienen ausschließlich der Information. Sie wurden sorgfältig recherchiert; dennoch können wir für ihre Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität keine Gewähr übernehmen. Einzelne Angaben können sich insbesondere durch Zeitablauf oder infolge von gesetzlichen Änderungen als nicht mehr zutreffend erweisen. Sofern Aussagen über Renditen, Kursgewinne oder sonstige Vermögenszuwächse getätigt werden, stellen diese lediglich Prognosen dar, für deren Eintritt wir keine Haftung übernehmen. Soweit Steuerliche oder rechtliche Belange berührt werden, sollten diese mit einem Steuerberater bzw. Rechtsanwalt erörtert werden.