Die Lösung zwischen eins und Null.

Ein aktuell sehr wichtiger Bereich der Ethik ist dieser Tage die Nachhaltigkeit im ökologischen Sinne. Wenn wir davon ausgehen, dass es im ethischen Sinne geboten ist, menschliches Leben zu schützen, dann müssen wir den Klimawandel und das Artensterben aufhalten. Schließlich besteht wissenschaftlicher Konsens darüber, dass andernfalls zum Beispiel immer häufiger auftretende Extremwetterereignisse Leben kosten werden. Aber: Stopp!

Wir müssen das Positive sehen.

Wir wollen hier die ethische Relevanz des Klimaschutzes begründen, aber keine Dystopie verfassen. Im Gegenteil. Zur Wahrheit der ökologischen Situation gehört auch, dass es einiges Positives zu sehen gibt. Die ausschließliche Fokussierung auf die Probleme ist nicht sinnvoll. Zum einen brauchen wir positive psychologische Effekte, um mentale Energie für die Lösung einer großen Aufgabe zu mobilisieren. Zum anderen muss man Erfolge analysieren, um daraus zu lernen, sie zu wiederholen und nach Möglichkeit zu skalieren. Dennoch darf etwa ein neuer Windpark nicht über den nach wie vor enormen Handlungsbedarf hinwegtäuschen.

Schon in dieser Einführung ins Thema zeichnet sich ein wichtiger und schwieriger Aspekt im Umgang mit dem Klimawandel und fast allen anderen Problemen ab: binäres Denken. Es zeigt sich in vielen öffentlichen Diskursen, die sich überwiegend zwischen absoluten Positionen abspielen. Ja oder nein, Schwarz oder Weiß, SUV oder Fahrrad, das gesamte Vermögen ethisch investieren oder Rendite maximieren, ohne Rücksicht auf Menschen und Natur.

Polarisierung reduziert Komplexität

Wir neigen zu dieser zweiwertigen Logik, weil sie einfach ist. Wir haben sie gelernt und verinnerlicht. Sie begegnet uns in vielen Situationen des Alltags. Häufig ist sie unvermeidlich und funktioniert durchaus zufriedenstellend. Zum Beispiel im Straßenverkehr: Bei Grün fährt man, bei Rot hält man. Die Einfachheit des Prinzips ist seine große Stärke. Es ist schnell zu erfassen und gibt eine klare und leicht umzusetzende Handlungsanweisung. Die ungeheure Komplexität des Verkehrssystems einer Stadt wird für den Einzelnen auf ein unbedeutendes Maß reduziert.

Die Verlockung der Vereinfachung

Es gibt zahlreiche andere Bereiche des Alltags, in denen unsere zweiwertige Logik uns das Leben erleichtert. Zudem gibt es Themen, in denen wir uns diese Einfachheit wünschen, weil wir vor ausgeprägter Komplexität kapitulieren. Viele Menschen geben diesem Wunsch nach, obwohl es problematische Konsequenzen hat. So entstehen Vorurteile.

Fast jede Entscheidung erfordert Informationen, die uns nicht ohne Weiteres zur Verfügung stehen, die zum Teil nur mit erheblichem Aufwand oder unmöglich zu erlangen sind. Dafür ist Geldanlage und ethische Geldanlage insbesondere ein hervorragendes Beispiel. Um ein ethisches Investment zu beurteilen, sind Kenntnisse des Marktes, der Dienstleistung bzw. Produkte und des Unternehmens erforderlich. Noch schwerer zu beschaffen sind Einblicke in die vorgelagerten Produktionsprozesse, die teilweise räumlich und zeitlich weit auseinander liegen. Bisweilen können Akteure involviert sein, die an Transparenz nicht interessiert sind.
Leider können wir diese Sachverhalte bei unserer Arbeit nicht vereinfachen. Wir müssen sie mit aufwändiger Recherche durchdringen, denn unsere Entscheidungen müssen sich in der Wirklichkeit als richtig erweisen.

Ruhig mal halbe Sachen machen

Klare Entscheidungen zu treffen, wird oftmals als wünschenswert angesehen. Ganz oder gar nicht. Wer gute Arbeit leistet, macht keine halben Sachen. Was aber stattdessen? Perfektionisten erkennen nicht, dass etwas Halbes besser sein kann als nichts. Wer sich immer das Maximum als Ziel setzt, schafft Hürden. Wenn das Ziel unerreichbar scheint, ist die Motivation zu starten nur schwer aufzubringen. Deshalb kann es sinnvoll sein, Ziele weniger ambitioniert zu definieren. Im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit im Alltag gilt das zum Beispiel für Fleischkonsum. Den meisten Menschen ist klar, dass es nicht gesund und auch ökologisch belastend ist, Fleisch zu essen. Deshalb verzichten Vegetarier vollständig darauf. In der Öffentlichkeit stehen sich Vegetarier und Fleischkonsumenten in teilweise emotional und aggressiv geführten Diskussionen gegenüber. Wer diese Diskurse verfolgt, ist geneigt, für eine der beiden Positionen Partei zu ergreifen und für sich die Entscheidung für oder gegen Fleischkonsum zu treffen. Beim Fleischkonsum haben inzwischen glücklicherweise viele einen Mittelweg entdeckt. Sie essen einfach weniger Fleisch und achten dafür mehr auf Qualität, d.h. auf nachhaltige Produktion.

Gemäßigte Positionen bekommen leider weniger Aufmerksamkeit als radikale. Maß und Mitte schüren keine Emotionen und bieten keine pointierten Statements an. Realismus ist aber praktikabel und baut Hürden ab. Für ein greifbares Ziel lohnt es sich offensichtlich, sich ein wenig zu strecken.

Individuelle vs. kollektive Vernunft

Motivation lebt aber auch von der Einschätzung der einen Wirkmächtigkeit und von zeitnahen Effekten des eigenen Handelns. Beides schwindet im Kollektiv. Wer als Teil einer Gruppe agiert, dessen Tun scheint für das Ergebnis der Gruppenaktivität weniger zu bedeuten. Individuelle Logik funktioniert anders als kollektive. Verantwortungsdiffusion ist ein problematischer Aspekt des Kollektivs. Der Einzelne sieht kein Problem sind seinen CO2-Emissionen, weil sie als Teil des globalen Ausstoßes so gering sind, dass man sie nicht messen kann.

Zurzeit wendet ein großer Teil unserer Gesellschaft binäres Denken bei der Entscheidung zwischen individueller und kollektiver Vernunft an. „Ich allein kann eh nichts ändern“, ist der Grundgedanke, der den Klimawandel am Laufen hält. Damit macht man sich frei von allen ethischen Verpflichtungen. Dass individuelle Emissionen nicht messbar sind, heißt allerdings nicht, dass sie nicht wirken. Und interessanterweise sind viele dieser Menschen in ihrer Logik nicht konsequent. Während sie ihren Beitrag zum Klimawandel negieren, gehen sie zur Wahl und leisten als ein Mensch von Millionen ihren Beitrag zu einer politischen Entscheidung. Zwar sind viele Menschen auch hierbei konsequent und gehen nicht zur Wahl, aber wenn alle Wählenden auch im Sinne der Nachhaltigkeit kollektiv denken würden, wären wir schon weiter.

Und was hat das mit nachhaltigen Anlagestrategien zu tun?

Mit Blick auf Anlagestrategien bedeutet das: Jedes einzelne ethische Investment macht einen Unterschied. Und falls Sie sich gerade nicht entscheiden können, ob Sie nachhaltige Anlageprodukte wählen sollen, dürfen Sie gern halbe Sachen machen. Ein teilweise nachhaltiges Depot ist besser als eines, das nur der Rendite folgt. Die Unübersichtlichkeit des Finanzmarktes brauchen Sie nicht zu scheuen. Wir haben für Sie recherchiert und Sie können eine der ältesten Techniken zur Komplexitätsreduktion anwenden: Vertrauen.

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